Passivität verstehen – Handlung ermöglichen
Mediator Sweti

Warum tun Menschen nichts, obwohl sie sehen, dass etwas getan werden müsste?
Warum lassen sich Konflikte manchmal nicht klären – obwohl alle Beteiligten „eigentlich“ offen sind?
Und warum stockt Veränderung, selbst wenn der Schmerz des Status quo längst deutlich spürbar ist?
Willkommen im Phänomenfeld der Passivität.
Ein Thema, das nicht nur in Mediation und Coaching regelmäßig auftaucht – sondern tief mit unserer Fähigkeit zur Selbststeuerung, Kommunikation und Verantwortung verbunden ist.
Was bedeutet „Passivität“ – und was nicht?
In der Transaktionsanalyse (TA) gilt Passivität nicht als Trägheit oder Faulheit, sondern als vermeidendes Verhalten bei hohem inneren oder äußeren Druck.
Der Mensch handelt nicht – nicht, weil er nicht will, sondern weil er (noch) nicht kann.
TA unterscheidet vier Grundformen der Passivität:
Form der Passivität | Typisches Verhalten |
---|---|
Nichtstun | Keine Handlung trotz erkennbarem Problem |
Überanpassung | Orientierung an fremden Erwartungen, eigene Bedürfnisse werden unterdrückt |
Agitation | Aktionismus ohne Ziel oder Bezug zum Problem |
Selbst- oder Fremdschädigung | Zerstörerische Handlungen gegen sich oder andere |
Diese Passivitätsformen entstehen oft aus einem inneren Skript: „Ich darf nicht entscheiden.“ – „Ich bin nicht wichtig.“ – „Ich muss es allen recht machen.“
Passivität in Konflikten – mehr als Schweigen
In Konfliktsituationen begegnet uns Passivität oft in versteckter Form:
- Vermeidung: Konflikt wird umgangen statt angesprochen
- Delegation: „Der Mediator soll das regeln“
- Rückzug: Beteiligte erscheinen nicht, reagieren nicht oder stimmen allem zu – innerlich aber nicht mit
Gerade in der Mediation ist scheinbare Kooperation oft eine versteckte Form von Passivität. Menschen sagen ja, meinen vielleicht – und tun nichts.
Systemischer Umgang mit Passivität
Was hilft also, wenn nichts hilft?
Aus meiner Praxis als Mediator, Berater und Coach weiß ich: Passivität lässt sich nicht „wegcoachen“. Sie braucht Raum, Struktur und ein echtes Interesse an dem, was (noch) nicht gesagt werden kann.
Was ich in meiner Arbeit nutze:
- Förderung des Erwachsenen-Ichs (TA): Ermöglichung von Reflexion, Realitätsprüfung und Selbstverantwortung
- Systemische Fragen: Nicht: „Warum machen Sie das nicht?“, sondern: „Was müsste passieren, damit Bewegung möglich wird?“
- Rahmen geben: durch Klarheit, Struktur, Visualisierung – aber ohne Druck oder Bewertung
- Verantwortung zurückgeben: Der entscheidende Schritt liegt nicht beim Coach oder Mediator – sondern bei der Person selbst
Passivität und das Drama-Dreieck
Ein bekanntes Modell zur Dynamik passiven Verhaltens ist das Drama-Dreieck von Stephen Karpman. Es beschreibt drei typische Rollen in Konflikten:
- Opfer: hilflos, passiv, wartend
- Retter: übernimmt Verantwortung, entmündigt ungewollt
- Verfolger: drängt zur Veränderung, erzeugt Schuldgefühle
Aus passiver Opferhaltung auszusteigen braucht Bewusstsein und eine alternative Rolle: die der verantwortlichen Akteur:in, die handeln darf – auch mit kleinen Schritten.
Haltung statt Lösung
Was bedeutet das für meine Haltung als systemischer Mediator?
Ich sehe mich nicht als Antreiber oder Problemlöser, sondern als jemand, der ermöglicht:
- Raum zum Denken
- Erlaubnis zum Fühlen
- Struktur zum Handeln
Ich glaube: Passivität ist kein Mangel, sondern eine kluge Reaktion auf Überforderung.
Und ich erlebe: Wenn Menschen sich gesehen und verstanden fühlen, wird Handlung wieder möglich.

🧭 Veränderung beginnt mit Klarheit.
Als systemischer Berater, Coach und Mediator unterstütze ich Sie dabei, Konflikte zu klären, Rollen zu klären und Prozesse tragfähig zu gestalten – bevor Chancen verloren gehen.
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Fazit: Handlung ermöglichen heißt, Menschen ernst nehmen
Veränderung beginnt oft nicht mit einem Entschluss – sondern mit dem Zulassen der eigenen inneren Wirklichkeit.
In Mediation, Coaching oder Beratung bedeutet das:
Nicht zwingen, nicht retten, nicht drängen – sondern begleiten, spiegeln, klären.
So entsteht echte Bewegung. Von innen heraus. Im eigenen Tempo.
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